3. Von der Idee zum Buch

Brauche ich ein Pseudonym?

Diese Frage stellen sich viele Schreiberlinge der Bücherwelt. Gerade bei Indie-Autorinnen und Autoren – also Personen, die über das Selfpublishing ihre Werke veröffentlichen, geht die Frage durch die Reihen. Wenn du noch keine Idee hast, ob du ein Pseudonym brauchst und warum du dich damit beschäftigen solltest, erzähle ich es dir genauer. Einige Buchautorinnen und Buchautoren verwenden Pseudonyme. Auch hinter so manchen großen Namen der Bücherwelt, stecken bürgerliche Intensitäten.

Was ist ein Pseudonym und wozu ist das gut?

Wenn eine ganze Schublade voll mit Buchideen nur darauf wartet, in die Welt hinausgelassen zu werden, dann lohnt es sich darüber nachzudenken, ob ein Pseudonym infrage kommt. Ein Pseudonym ist der Autorenname, mit dem du dein Buch oder deine Bücher veröffentlichen möchtest. Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum du deinen bürgerlichen Namen nicht verwenden möchtest oder solltest. Dass du nicht mit deinem Klarnamen in deinen Büchern auftrittst, hat nämlich auch Vorteile. Dabei gibt es ein paar wenige Dinge zu beachten und zu wissen. Die persönliche Identität zu verschleiern, ist Ziel eines Pseudonyms.

Quelle: www.pixabay.com

Gründe für ein Pseudonym:

  • Du bedienst mehrere Genres, die sich stark voneinander unterscheiden.
  • Du möchtest deine Familie, dein Privatleben nicht öffentlich machen.
  • Bücher herauszubringen, schadet deinem beruflichen Ansehen (Beispiel: Erotikliteratur und Kita-Mitarbeitende).
  • Dein Name klingt nicht „passend“ genug für einen Autorennamen.
  • Dein Name oder Geschlecht passen nicht zu dem Genre, das du bedienst (In manchen Genres verkaufen sich Bücher mit männlichen bzw. weiblichen oder ortsüblichen Namen besser).
  • Dein Name ist schwer zu lesen, auszusprechen oder viel zu lang.

Dabei unterscheidet man zwischen zwei wesentlichen Arten eines Pseudonyms: das geschlossene und das offene Pseudonym. Auch bekannte große Autorinnen und Autoren benutzen nicht ihren bürgerlichen Namen. So veröffentlichte der Schriftsteller Wolfgang Hohlbein unter einem weiblichen Namen Barbie-Abenteuer für Kinder. Kurt Tucholsky schreibt eigentlich im Bereich der Belletristik. Unter dem Namen Theobald Tiger waren es aber auch Bücher mit erotischem Inhalt.

Das offene Pseudonym

Beim offenen Pseudonym handelt es sich um einen Autorinnen- oder Autorennamen, der zum Teil aus klar- und erdachten Namen besteht. Es kann aber auch ein Pseudonym gewählt werden, das komplett erfunden ist. Bei einem offenen Pseudonym ist es nicht besonders schwer herauszufinden, wer tatsächlich dahintersteckt.

Das geschlossene Pseudonym

Hier ist nicht erkenntlich, wer hinter dem Namen steckt. Das geschlossene Pseudonym ist schwieriger umzusetzen, kann aber sinnvoll für manch einen sein. Es steht die absolute Anonymität der realen Person im Vordergrund. Bist du beispielsweise Erzieherin, möchtest aber blutige und brutale Geschichten schreiben, könnte ein geschlossenes Pseudonym vorrangig sein. Meistens wollen diese Personen sich oder andere schützen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit ein Buch übers Abnehmen zu verkaufen, wenn klar ist, dass der Autor bereits 10 Kochbücher zum herzhaften Backen und Schlemmen veröffentlicht hat?

Wusstest du das?

Ein Pseudonym ist etwas anderes als ein Künstlername. Ein Künstlername kann beantragt werden, damit er z. B. im Personalausweis erscheint und du mit ihm offizielle Dokumente unterschreiben darfst. Du trägst also dein Pseudonym als Marke ein, bevor es zu deinem Künstlernamen wird. Dies ist nur zu empfehlen, wenn du die Voraussetzungen erfüllst. Es lohnt sich für Schriftstellerinnen und Schriftsteller erst, wenn sie einen gewissen Bekanntheitsgrad haben.

Die Sache mit dem Impressum

In deinem Buch muss ein Impressum stehen – das ist Pflicht. Für Pseudonyme (besonders für geschlossene) gibt es clevere Lösungen. Aber darüber solltest du dir unbedingt Gedanken machen. Denn, egal ob du mit deinem bürgerlichen Namen oder einem Pseudonym Bücher veröffentlichst, gibt es verschiedene Wege deinen Namen im Impressum anzugeben oder eben auch nicht. Verlagsautoren haben es einfach: Hier steht die Adresse des Verlages im Impressum. Selfpublisher haben meist ihre private Postadresse oder eine Alternative darin hinterlegt. Denn gerade beim geschlossenen Pseudonym wird keine private Adresse angegeben. Es muss lediglich eine Kontaktmöglichkeit zur Verfügung gestellt werden, damit der Urheber entsprechend erreichbar sein kann.

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Pseudonym versus Klarname

Gründe, wieso sich ein Pseudonym lohnt, habe ich dir bereits geliefert. Den Klarnamen zu verwenden, hat aber auch seine Berechtigung. Die meisten Menschen, die über ihren Klarnamen, also ihren bürgerlichen Namen Bücher veröffentlichen, sehen in der Verschleierung ihrer Identität keinen Sinn. Ich persönlich finde, es ist ein wirklich tolles Gefühl, meinen Namen auf meinen Büchern zu lesen.

Du kannst bei einem Klarnamen bleiben, wenn du in einem Genre bleibst oder die Themen sich nicht zu stark im Kontrast bewegen. Oder dir ist es völlig schnuppe, ob Menschen unter deinem Autorennamen verschiedene Genres finden. Manchmal wird aus einem Klarnamen auch ein Pseudonym. Wenn sich dein Nachname beispielsweise durch eine Heirat ändert, kannst du entscheiden, ob du dies auch in all deinen Büchern ändern möchtest. Du kannst deinen alten Namen aber auch lassen und ihn zukünftig als Pseudonym verwenden.

Pseudonyme sind manchmal sinnvoll

Mein Fazit ist, dass Pseudonyme manchmal sinnvoll sind. Es ist abzuwägen, ob es sich lohnt und unter welchen Bedingungen du deine Bücher herausbringen möchtest. Für mich kam bisher kein Pseudonym infrage, weil meine Leserinnen und Leser gerne sehen dürfen, dass ich mich in zwei verschiedenen Genres aufstelle (Liebesgeschichten und Fantasy). Wichtig ist, dass du dir genügend Zeit dafür nimmst, darüber nachzudenken. Denn es kostet mehr Zeit, Geld und Energie sich im Nachhinein umzuentscheiden.

Wie stehst du zum Thema Pseudonym? Hast du eins?

Author

tina@familie-reinhardt.de

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