2. Kundenerlebnisse bei Krümeltexte

Lustige Tippfehler von Krümeltexte und Tinas Autorenwelt

Heute geht es um Tippfehler und Verschreiber – ich finde sie unterhaltsam und du? Bestimmt jeder wurde bereits damit konfrontiert. Entweder hast du selbst Schreibfehler gemacht oder sie gefunden. In Büchern, Werbeprospekten oder auch nur auf einem Schmierzettel – es gibt sie überall, denn kein Mensch ist unfehlbar.

Zwar handelt dieser Beitrag nur indirekt von Kundenerlebnissen, aber ohne meine Arbeit hätte ich viele dieser Lacher verpasst.

Warum gefallen mir Tippfehler?

Ich mag Tippfehler. Warum? Ganz einfach, weil sie zeigen, dass wir alle nur Menschen sind und keiner fehlerfrei ist. Ich selbst arbeite nicht nur als Leiterin einer Content-Marketing-Agentur, ich bin ebenso Buchautorin. Das bedeutet, ich schreibe nahezu jeden Tag. Und ich lese gerne Bücher. Doch trotz Testleserinnen und Testlesern, Korrektorat und Lektorat – es gibt kaum ein Buch, bei dem mir nicht mindestens ein Fehler auffällt. Und da sind meine Werke nicht ausgenommen. Natürlich versuche ich möglichst fehlerfrei zu arbeiten und ärgere mich auch, wenn mir nach der Veröffentlichung ein Tippfehler auffällt. Aber sind wir mal ehrlich, nur weil sie MIR auffallen, sieht sie nicht automatisch JEDER andere. Für unser Gehirn ist Lesen etwas so Alltägliches, dass wir viele Fehler gar nicht wahrnehmen.

Warum mir Tippfehler gefallen, ist daher ganz einfach. Ich ärgere mich dann etwas weniger über meine eigenen. Wir sind eben keine Maschinen. Außerdem kann ein Schreibfehler auch den Sinn eines Wortes oder gar eines ganzen Satzes ändern. Und das kann durchaus sehr unterhaltsam sein.

Meine Top 10 Tippfehler

Ich habe euch heute also eine Top 10 meiner persönlichen Tippfehler zusammengesucht. Und dabei habe ich mal außer Acht gelassen, ob sie während meiner Arbeit oder meiner Buchschreiberei entstanden sind. Ich wünsche euch unterhaltsame Zeilen und hoffe, ihr könnt ein bisschen mit mir mitlachen.

Erstens: Die Fünf stanzten bis spät in die Nacht.

Beginnen wir mit einem Verschreiber aus einem meiner Liebesromane. Woher das ‚s‘ kam, weiß ich nicht. Aber die Freunde tanzten – gestanzt haben sie nichts. Dies war einer der ersten Verschreiber, die ich auf Social Media mit euch geteilt habe.

Zweitens: Edgar drehte sich zu Sascha um und fragte: „Willst du meine Frau werden?“

Werden wir etwas aktueller. In meinem aktuellen Roman schrieb ich obenstehende Sätze. Männer heiraten – kein Problem. Sie fragen allerdings selten, ob der Partner zur ‚Frau‘ genommen werden möchte. Und in diesem Fall fand hier auch kein Verschreiber an sich statt. Ich habe beim Verfassen der Szene die Namen verwechselt. Denn Edgar fragte nicht Sascha, sondern Elisa. (Die Namen habe ich ausgetauscht, da der Roman noch nicht veröffentlicht ist und ich nicht spoilern möchte.

Drittens: Das gegenseitige Anschreiben

Für einen Kunden sollte ich einen Text darüber verfassen, wie sich Paare bei einem Streit verhalten (sollten). Beim Korrekturlesen fiel mir folgender Satz auf:

„Daher kann es sehr lohnenswert sein, auf das gegenseitige Anschreiben bei einem Streit zu verzichten.“

Falsch ist daran eigentlich gar nichts, denn ich vermute, dass ein Anschreiben tatsächlich wenig hilfreich bei einem Streit ist. Gemeint war natürlich das gegenseitige Anschreien.

Viertens: Nährwerte wurden Nähwerten

Auch dieser Fehler schlich sich in einen Kundentext ein. Eigentlich fehlte nur ein ‚r‘. Doch thematisch ging es plötzlich nicht mehr um gesunde Ernährung, sondern ums Nähen.

Fünftens: Ein lautes Grollen und Dönern war zu hören.

Dieser lustige Satz entstand in der Rohversion einer meiner Romane. Offenbar war es Zeit für eine Essenspause. Eigentlich ging es um den Donner und nicht um den Döner.

Sechstens: Ich konnte ihre Stimmen nicht sehen.

Hierbei handelt es sich eher um einen Logikfehler. Denn ich konnte Stimmen tatsächlich noch nie sehen und du? Normalerweise höre ich sie höchstens. Eingeschlichen hatte sich dieser Satz in der Rohversion von Fancynien – das Drachenkind (Band 2).

Siebtens: „Ihr müsst Dorian und Sira sein.“ – „Wir nickten.“

Ebenfalls in Band 2 meiner Fancynien-Reihe schlich sich dieser Fehler ein. Aus einer Bewegung wurde eine wörtliche Rede. Immer wieder muss ich lachen, wenn ich mir vorstelle, wie die beiden dastehen und sagen: „Wir nickten.“, statt dass sie es taten.

Achtens: „Verdammt, du stehst gewaltig auf der Stirn.“

In Band 3 meiner Fancynien-Reihe hatte sich in der Rohversion ebenfalls ein Fehler eingeschlichen. Witzige Vorstellung, wie man so auf einer Stirn steht. Gemeint war allerdings ‚der Schlauch‘.

Neuntens: Meine Lektorina

Hier schlich sich ein ‚a‘ ein, welches dort nicht hingehörte. Der Tippfehler entstand in der Danksagung in einem meiner Bücher. Ich fand das Wort ‚Lektorina‘ aber irgendwie total süß. Das sollte es wirklich geben.

Zehntens: Emil setzte sich auf Florian und spürte, wie er eindrang.

Ähnlich wie beim zweiten Verschreiber geht es hier um die Geschlechterrolle. Offenbar wird hier ein homosexueller Akt beschrieben – nur war das überhaupt nicht geplant, denn Emil heißt eigentlich Emily – nur hat das ‚y‘ an diesem Tag wohl Urlaub genommen. Dieser Fehler war mir in meinem Roman „Liebe ist unvergänglich – die zweite Generation“ aufgefallen.

Und als Bonus meine Nummer 11: Die ist zwar nicht mir passiert, aber ich musste sehr darüber lachen, denn ich habe den Text gegengelesen und einem Kunden abgegeben. Da ich auch in der Erotikbranche textlich unterwegs bin, ging es eines Tages um Facesitting. Während also in einem Text erklärt wurde, was das ist (und noch ein wenig mehr), meinte die Autokorrektur einer Texterin, dass sie aus ‚Facesitting‘ lieber mal ‚Facelifting‘ mache. Da saß ich doch dann laut lachend vor meinem Computer – zum Glück war mir das vor der Abgabe aufgefallen.

Wie gehst du mit Tippfehlern um?

Stören dich Tippfehler in Büchern oder fallen sie dir gar nicht auf? Wie gehst du mit eigenen Verschreibern um? Wenn sie dich sehr ärgern, erinnere dich daran, dass sie vollkommen menschlich sind und niemand vor ihnen sicher ist.

Author

tina@familie-reinhardt.de

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