2. Kundenerlebnisse bei Krümeltexte

Beratungsresistent – wenn Tipps nicht angenommen werden

Dieses Kundenerlebnis ist einer Texterin widerfahren, die sowohl für Krümeltexte als auch für andere Kunden schreibt. Die Erfahrungen sind von der Texterin selbst verfasst und zeigen einmal mehr, dass oftmals die Kommunikation mit dem Kunden und die damit verbundene Kundenberatung nicht immer ganz einfach sind. Manche Menschen sind schlicht beratungsresistent. Namen sind natürlich verfremdet und auch der tatsächliche Titel des Buches, um das es gleich geht, wird nicht verraten.

Alles begann mit einer Kundenempfehlung

Das Kundenerlebnis liegt schon eine ganze Weile zurück, trotzdem blieb es mir im Gedächtnis. Zu dieser Zeit schrieb ich im Auftrag nicht nur Texte für Webseiten, sondern auch für Ebook-Kunden. Kochbücher waren damals der letzte Schrei und jeder wollte ein solches Meisterwerk auf den Markt bringen. Gut, dass dieser Hype so langsam vorbei zu sein scheint.

Jedenfalls bekam ich eine Anfrage von einer potenziellen Neukundin, die sich mir als Maria vorstellte. Sie wäre auf mich gekommen, weil sie von einem Bekannten eine Empfehlung erhielt. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und sie erklärte mir ihren Wunsch. Das Manuskript zu ihrem Buch bestand bereits. Sie wollte es lediglich korrigiert und formatiert haben. Wir handelten einen Vertrag aus und damit begann die Kundenberatung aus der Unterwelt.

Quelle: www.pixabay.com

Stetige Nachrichten und keine Zufriedenheit

Ich formatierte das Buch nach Wunsch, was ein recht großer Aufwand war, da die Kundin mit Ihrem Meisterwerk gerne die Bestsellerspitze erreicht hätte. Hieß für mich, dass Buch musste optisch ein Hit werden. Die Formatierung nahm mehrere Tage in Anspruch, die dadurch gestreckt wurden, dass die Kundin immer wieder mit Nachrichten um die Ecke schoss. Diese waren nur teilweise beruflicher Natur. Nachdem die Formatierung abgeschlossen war, die zudem auch noch schlecht bezahlt wurde, kam die Kundin mit einem neuen Wunsch um die Ecke. Cover und Titel mussten her! Wenn ich dachte, das zuvor war anstrengend, dann hatte ich mich getäuscht. Denn jetzt begann der holprige Weg Richtung Abgrund.

Komische Wortkreationen und stetige beratungsresistent

Ich ließ mich auf die Anfrage nach einem Cover und einem Titel hinreißen, meine bekannte Coverdesignerin mit einzubinden. Gemeinsam suchten wir nach einem Titel, der einem Cocktailbuch gerecht wird. Den Fehler mache ich vermutlich kein zweites Mal. Denn nun wurde es echt verrückt. Ich brachte bei einem erneuten Gespräch ein, dass durch den Genuss des Cocktails eine Geschmacksexplosion entstehen sollte. Maria, meine Kundin, nahm das zum Anlass und setze einen Namen an, der einfach nur grausig wurde. Man sollte niemals einen Spirituosen-Namen vor das Wort Orgasmus hängen, wenn man bei Amazon nicht in die FSK 18 Klasse mit seinem Kochbuch landen möchte. Meine Coverdesignerin und ich rieten ihr massiv von dem Namen ab. Doch sie zeigte sich beratungsresistent.

Irgendwann beschuldigte sie uns, dass wir einfach nicht kreativ seien und keine Ahnung von unserem Job hätten. Erneut versuchte ich Maria zu beraten und ihr zu vermitteln, dass wir einen Namen bräuchten, den Kunden auch finden würden. Sie experimentierte mit zahlreichen Titeln, was zur Folge hatte, dass dieser immer wieder auf dem Cover verändert wurde und im Buch auch. Ich hatte das Werk bestimmt zehn Mal in der Hand.

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Ausbleibender Erfolg – weiterhin beratungsresistent

Meine und auch die Beratungen meiner Coverdesignerin blieben erfolglos. Am Ende prangte auf dem Cover ein Name, den man bei Amazon niemals finden würden. Ich versuchte ihr immer wieder zu erklären, dass dieser Titel nicht gut sei, um damit auf Amazon zu starten. Die Kundin blieb beratungsresistent und veröffentlichte das Buch. Kleiner Spoiler, dass Teil blieb ein Ladenhüter. Nach zwei Wochen kam die Kundin abermals zu mir. Sie wolle wissen, warum das Buch sich nicht verkauft. Erneut versuchte ich, ihr die Tatsache zu erklären, dass der Titel nicht optimal sei. Nach mehreren Nachrichten und Diskussionen meinten sie, meine Coverdesignerin hätte schlechte Arbeit geleistet.

Dieses Kundenerlebnis zeigt mal wieder, dass manche Kunden einfach keine Beratungen annehmen möchten, aber dann bei Misslingen die Schuld bei den Menschen suchen, die sie beraten haben. Die Frage ist nun, was man in einem solchen Moment macht. Auch ich wusste nicht, was man in dieser Situation machen soll. Ich möchte dir deswegen Tipps geben, wie du handeln solltest.

3 Tipps bei beratungsresistenter Kundschaft:

  • Lass dich nicht reizen. Zweifle nicht an dir.
  • Setze Grenzen, wie weit der Kunde gehen darf. Bleibe immer höfflich.
  • Sage Aufträge ab, wenn es dir zu stressig wird.

Author

tina@familie-reinhardt.de

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