Urlaub in der Selbstständigkeit
Die Arbeitszeiten in der Selbstständigkeit sind nicht fest geregelt. Das Arbeitszeitgesetz muss nicht eingehalten werden und für seinen Urlaub ist man ebenfalls selbst verantwortlich. Da steht kein Chef hinter einem und sagt „Nehmen Sie mal frei, damit sich Ihr Jahresurlaub nicht so anstaut.“ Dabei ist diese Zeit extrem wichtig.
Warum wir auch Urlaub in der Selbstständigkeit machen sollten
Die Rede ist nicht zwangsweise vom Verreisen, wobei das natürlich eine angenehme Art ist, die freien Tage zu gestalten. Doch viel mehr geht es beim Urlaub in der Selbstständigkeit um die arbeitsfreie Zeit. Der Körper, aber auch der Kopf kann sich erholen und du tankst neue Energie. Diese Pausen vom Berufsalltag sind wichtig für dein seelisches Wohlbefinden und der Jahresurlaub im Angestelltenverhältnis (mindestens 24 Tage) ist nicht umsonst so geregelt. Daher solltest du in Eigenverantwortung auch in der Selbstständigkeit darauf achten, einen entsprechenden Ausgleich zu finden.
Beginne mit geregelten Arbeitszeiten
Je nach Branche sind deine Arbeitszeiten mehr oder weniger in der Selbstständigkeit geregelt. Wenn es dir schwerfällt, dich von der Arbeit loszureißen und mal Urlaub zu machen, dann beginne doch mit dem Feierabend.
Ein Beispiel: Früher arbeitete ich bei Krümeltexte an jedem Tag, mal morgens, mal mittags und mal abends. Regelmäßig hatte ich 10-12 Arbeitsstunden am Tag und das 7 Tage in der Woche – auf Dauer war das nicht zu stemmen. Heute sieht ein Arbeitstag für mich als Leiterin der Content-Marketing-Agentur in der Regel so aus: Ich arbeite von 8-16/17 Uhr, inkl. Mittagspause und am Wochenende habe ich frei, ebenso an Feiertagen. Da ist Krümeltexte ganz offiziell nicht erreichbar.
Und das ist auch gut so. Kunden gewöhnen sich an die üblichen Bürozeiten, sie gewöhnen sich aber auch daran, wenn du „immer“ erreichbar bist. Ab und zu weichen meine Arbeitszeiten auch mal ab und ich sitze länger, aber ich versuche mich an meine eigenen Regeln zu halten und damit geht es mir sehr viel besser als früher.
Urlaub in der Selbstständigkeit nehmen
Das ist ein neuer Punkt und der ist für viele schwerer umsetzbar. Tatsächlich hat Krümeltexte wirklich noch nie 3 Wochen oder länger am Stück Urlaub gemacht. 14 Tage war das höchste der Gefühle und das ist eine Weile her. Für viele ist das Problem: Wenn man Urlaub in der Selbstständigkeit macht, verdient man in dieser Zeit kein Geld.
Doch dagegen kannst du etwas machen. Baue dir beispielsweise ein Rücklagenkonto auf und zahle dir nicht jeden Cent aus, den du verdienst, wenn es nicht sein muss. In Fällen von Krankheit und Urlaub kannst du auf deine Rücklagen zurückgreifen.
Eine zweite Möglichkeit: Du findest eine Vertretung, die deine Aufgaben ganz oder teilweise übernehmen kann. So kannst du Urlaub machen, dein Unternehmen bleibt aber für die Kunden weiter erreichbar und du verlierst nur einen Teil des Verdienstes, da du deine Vertretung bezahlen musst und eventuell weniger Umsatz generiert wird.
Urlaubsplanung zu Beginn des Jahres
Deine Urlaubsplanung kannst du bereits zu Beginn des Jahres vornehmen, damit du es nicht aufschiebst und aus den Augen verlierst. Tipps für die Planung:
- Schaue nach den Feiertagen im aktuellen Jahr und beginne mit Brückentagen. So hast du mehrere lange Wochenenden und nicht zu lange Abwesenheitsphasen.
- Wenn du Kinder hast, richte dich nach den Ferien und prüfe, wann du die Betreuung abdecken kannst und wann Urlaub nötig ist.
- Ich empfehle dir einen längeren Urlaub im Sommer. Versuche dir mindestens 2 Wochen am Stück freizunehmen. Du kannst verreisen oder in der Heimat regenerieren und abschalten.
- Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind eine gute Gelegenheit für Urlaub. Viele Unternehmen und Privatleute nehmen in dieser Zeit frei und dir werden nur wenige Aufträge wegfallen.
- Wenn du in einem Team arbeitest, solltest du dich absprechen, damit nicht alle gleichzeitig frei haben.
Wie regelst du den Urlaub in der Selbstständigkeit und wo siehst du die Probleme? Verrate es mir in den Kommentaren.