1. Als Texter:in Geld verdienen

Werden Meetings bezahlt?

Wenn du als Texterin und Texter Geld verdienen möchtest, schreibst du Rechnungen. Du listest deine Leistungen auf, gut. Aber was genau rechnest du neben der Texterstellung ab? Du hast mit einem Kunden regelmäßige Meetings. Für Einsteiger im Job der Freelancer stellt sich die Frage: „Darf oder sollte ich Meetings abrechnen?“

Unbezahlte Arbeiten als Freelancer

Machen wir uns nichts vor: Es gibt ganz besonders zu Beginn deiner Tätigkeit als Content Writer Dinge, die du unbezahlt machst. Das umfasst zum Beispiel die Buchhaltung, die Kundenakquise, E-Mails schreiben und ja, Meetings mit deiner Kundschaft.

Sehr viele machen am Anfang genau diesen Fehler und berechnen – sofern sie nicht nach Stunden bezahlt werden, den Aufwand eines Auftrages nicht zu hundert Prozent. So bleiben die Stunden, die du für Rechnungen schreiben, Kundengespräche und Co. investierst, unbezahlt. Wenn du jetzt denkst: „Jap, ich sitze monatlich mehrere Stunden an diesen Dingen, ohne dafür einen Cent zu sehen“, sage ich dir: Deine Denkweise ist kontraproduktiv. Denn du machst diese Arbeiten zur unbezahlten Arbeit – ganz freiwillig.

Du darfst und solltest Meetings (Calls) in deinen Preis einkalkulieren! Gleiches gilt beispielsweise für erhöhten Rechercheaufwand.

Wann Meetings mit Kundschaft kostenlos sein sollten

Es gibt natürlich ein paar Meetings, die du aus Kundenfreundlichkeit nicht abrechnen solltest. Du könntest es tun, denn niemand schreibt dir vor, wie du dein Business zu führen hast. Kundenfreundlich ist es jedoch, das Erstgespräch kostenfrei zu gestalten.

Ebenso kannst du dir überlegen, ob du Meetings von Kundinnen und Kunden in Rechnung stellst, die selten Besprechungen mit dir haben. Das liegt in deinem Ermessen, wie zuvorkommend du bist. Verwechsle aber Kundenfreundlichkeit nicht mit „Alles gratis!“. Wenn eine Kundschaft nur alle drei Monate einen zehnminütigen Call führen möchte, kannst du dir überlegen, diese kostenfrei anzubieten. Setzt ihr euch aber jede Woche für eine Stunde oder mehr zusammen, solltest du dir diese Meetings auch vergüten lassen.

Quelle: www.pixabay.com

Der Wert deiner Arbeit

Meistens ist es doch so: Du hast einen Auftrag, der irgendwann abgerechnet wird. Ob du einen Stundenlohn, einen Pauschalpreis oder projektbezogen abrechnest, spielt keine Rolle. Die meisten Freelancer haben nur die Kosten im Sinn, die sie abdecken wollen. Es ist löblich, Meetings in Rechnung zu stellen oder beispielsweise die Krankenversicherung in die Abrechnung einzukalkulieren. Aber du bist mehr als das. Kenne deinen Wert – deinen Mehrwert!

„Der Preis ist, was wir bezahlen. Der Wert ist, was wir bekommen.“

Zitat von Warren Buffet

Du kannst für deine Leistung einen Preis verlangen, der entweder unter deinem Wert, über deinem Wert oder neben ihm steht. Kostenkalkulation hat nämlich auch etwas mit dem Wert deiner Arbeit zu tun. Als Freelancer zu starten, fühlt sich für viele sehr demütig an. So trauen sich die meisten gar nicht, „viel“ Geld für die Leistung zu verlangen. Deshalb solltest du nicht nur die Kostendeckung miteinbeziehen, sondern auch den persönlichen Wert deiner Arbeit. Und wenn dir deine Arbeit viel Wert ist, wird es dir leichter fallen, wertvoll dafür bezahlt zu werden – ohne, der Kundschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Meetings mit kalkulieren

Vielleicht klappt das nicht gleich beim ersten Kundenauftrag, aber bei deinen Zukünftigen solltest du alle Tätigkeiten, die zum Auftrag und Kunden gehören, einkalkulieren. E-Mails schreiben, Planung, Buchhaltung, Telefonate werden in anderen Jobs wie selbstverständlich berücksichtigt. Selbst wenn du für ein Konzert eine Eintrittskarte online kaufst, sind Bearbeitungsgebühren fällig.

Meetings abrechnen, ist okay, wenn …

  • … es ein einmaliges Beratungsgespräch ist.
  • … es längerfristige Projekte sind.
  • … der Aufwand des Meetings den zeitlichen Rahmen sprengt (Gespräche über dreißig Minuten werden abgerechnet)
  • … häufige Meetings anstehen

Wir halten fest, dass es Sinn ergibt, Meetings in den Preis einzukalkulieren. Im Gespräch mit deiner Kundschaft wird schnell hervorgehen, ob Calls zu eurer Zusammenarbeit gehören oder nicht. Falls das der Fall ist, solltest du vor deiner ersten Abrechnung, am besten während des Briefings, mit der Kundin oder dem Kunden über eventuelle Meetings sprechen. Sind diese von vornherein geplant, kalkuliere sie in deinen Preis ein. Wird während der Zusammenarbeit festgestellt, dass regelmäßige Calls notwendig sind, informiere deine Kundin oder deinen Kunden über eine Anpassung des Honorars. Wähle einen angemessenen Preis für die zukünftigen Besprechungen. Erfahrungsgemäß reagieren Kundinnen und Kunden verständnisvoll darauf, wenn du Besprechungen abrechnen möchtest. Meetings abzurechnen ist nie verkehrt. Gehöre zu den Freelancern, die es sich wert sind, sich ihre „unbezahlte“ Arbeit auszahlen zu lassen.

Quelle: www.pixabay.com

Author

tina@familie-reinhardt.de

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